Wappen von Ahlen

In Rot ein gerundeter silbriger Aal mit Flügeln
und goldener Krone.

Alles ist seltsam in der Welt;
Ich bin Anfang und Ende.
Wasser, das dir vom Auge fällt,
Mörders Scharlachspende
Netzt meine flügligen Hände.
Ich bin der Aal –
Duck’ dich, duck dich.
Gebannt und fahl –
Duck’ dich, duck’ dich.
Wahrlich.
Ich töt’ dich.

Ich feuchte tief einen roten Grund
Mit lieblich schlüpfriger Kühle;
Quäl’ ich lächelnd den Erdschoß wund,
Wackelt zitternd die Mühle.

In Stuben rücken die Stühle.

Gerne beiß’ ich in meinen Schwanz,
Sauge am Schleim, dem nassen.
Was ich da tu’, ist Allerweltstanz;
Sie will ihr Endliches fassen.

Und kann sie’s nicht, muß sie es lassen.

Einst hüpft’ ich nachts vor Wucherers Haus,
Flatternd, doch ohne Füße.
Die Kuppelgreisin kroch meckernd heraus,
Daß meine Krone sie grüße
Und hurte mit meiner Süße.

Nun bin ich in Bildern verwünscht und gefeit –
Über mir rascheln die Ähren –
Und mache nur noch von Zeit zu Zeit
Hirnkranke Kinder gebären.
Mütter werden Sie nähren.
Ich bin der Aal –
Duck’ dich, duck’ dich.
Gebannt und fahl –
Duck’ dich, duck’ dich.
Wahrlich.
Ich töt’ dich.


door Gertrud Kolmar

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tekstbron: Preußische Wappen
vertaling: Wapen van Ahlen
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